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Einheitliche Forderungen der DaF/DaZ-Lehrkräfte/Lehrkräfte für Integrations- und Alpha-Kurse

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Beitrag  Admin So Jul 05, 2015 11:08 pm

Einheitliche Forderungen der DaF/DaZ-Lehrkräfte/Lehrkräfte für Integrations- und Alpha-Kurse
von Stephan

These: Die Forderung von 2011 nach 30 Euro Mindesthonorar ist überholt und, wie ich finde, sogar verhängnisvoll.
Diese Forderung zu erreichen, ist keinesfalls der "1. Schritt", den es zu erreichen gilt, wie die GEW behauptet, sondern der letzte für mindestens 10 Jahre. Denn: Der letzte Antrag des derzeitigen Koalitionspartners SPD an die Regierung bestand aus der Forderung von 26 Euro/UE Mindesthonorar.

Es ist nicht davon auszugehen, dass jetzt eine Forderung von 30 Euro Mindesthonorar 1:1 umgesetzt wird, sondern vielmehr ist damit zu rechnen, dass die CDU/CSU sich auf den alten SPD-Antrag besinnt und man sich auf 26 Euro Mindesthonorar einigt. Der Koalitionsvertrag vom Dez. 2013 wäre mit dieser 30% Erhöhung umgesetzt. Für uns wäre das nach all den Jahren des Protestes jedweder Art eine katastrophale Niederlage, denn die dadurch steigende Steuern und Sozialversicherungsbeiträge würden den "Gewinn" sehr stark schmälern. Die GROKO würde sich aber brüsten, endlich den Koalitionsvertrag umgesetzt zu haben, die SPD würde sich brüsten, ihre Forderungen durchgesetzt zu haben und keine Regierung würde das Thema die nächsten 10 Jahre wieder anfassen. Dann fingen wir und/oder unsere Nachfolger 2025 ganz von vorne an.
Und bis dahin haben wir und auch die Gewerkschaft weiterhin keinen Verhandlungspartner für Verhandlungen über Tarife oder Rahmenbedingungen, wir müssten weiterhin Honorarverträge unterschreiben, die nicht verhandelbar sind und im Wortlaut nicht die Arbeitsbedingungen wiedergeben, in denen wir real im Arbeitsalltag stecken, damit der Träger nicht wegen Scheinselbstständigkeit Ärger bekommen kann. Von Honorarfortzahlung im Urlaubs- und Krankheitsfall, Kündigungsschutz ganz zu schweigen. An der drohenden Altersarmut würden 30 Euro Mindesthonorar auch nichts ändern.

Also, wenn Honorarverträge, dann entweder mit einem Honorar von 60 Euro, wie es die Berliner KollegInnen fordern! Oder Festanstellung mit 4000,00 Bruttogehalt. Diese Forderung ist nicht weniger utopisch als die 30 Euro-Forderung!
„DIE Lehrkräfte fordern 30 Euro/UE Mindesthonorar!“ stimmt heute nicht mehr! Das muss der GEW noch einmal deutlich gemacht werden! Die GEW ist ja auf dem richtigen Weg, aber dann darf sie als "1.Schritt" nichts in jeder Hinsicht billiges anbieten. Das kann nicht zielführend sein!. Wie in jeder Tarifverhandlung: je niedriger man fordert, desto niedriger darunter liegt der (faule) Kompromiss!

Und jetzt ist die Zeit so günstig wie nie zuvor angesichts der dramatisch ansteigenden Zahl von Flüchtlingen, Asylanträgen, Aufenthaltstiteln..., die sicher noch in den nächsten 30 Jahren nicht nennenswert rückläufig werden wird. Und alle schreien gestern heute und morgen zunehmend nach Deutschunterricht! Den darf es nicht mehr quasi umsonst geben, wenn er qualifiziert und den sehr heterogenen Kursen voller interkultureller Problem- und Konfliktherde gerecht erfolgreich durchgeführt werden soll!

Oder man versucht es mal alternativ ehrenamtlich mit pensionierten LehrerInnen und sozial engagierten Laien... Dann soll man sich auch zu dieser Alternative bekennen und dafür die Verantwortung übernehmen, anstatt idealistische junge DaF/DaZ-StudentInnen auf den Weg in die Gegenwarts- und Altersarmut zu verführen.

Wir müssen uns also bundesweit auf eine Forderung einigen, nämlich auf die "angemessene" Verbesserung der prekären Situation der Lehrkräfte, wie im Koalitionsvertrag von Dez. 2013 heißt.

Wer könnte wem plausibel vermitteln, dass 30 Euro/UE Mindesthonorar für Akademiker mit Zusatzquali und besonderer sozialer Kompetenz", die eine gesellschaftlich sehr wichtige Aufgabe auf hohem Qualitätsniveau leisten "angemessen" sind???
Was besser oder wo es besser ist, als wir es jetzt haben oder ob wir davon leben können oder (noch) mit Hartz IV aufstocken müssen, ist doch dabei völlig irrelevant. Es geht um den Wert unserer Ausbildung und den Wert unserer Arbeit und den Wert der gesellschaftlichen Bedeutung dieser Arbeit.

Und wir sollten auch im Alter mit der als DaZ/DaF-Lehrkraft erarbeiteten Rente deutlich über Hartz IV-Niveau liegen. Entweder wäre noch akzeptabel: Entweder 60 Euro/UE Mindesthonorar oder Festanstellung mit einem 4000 Euro Bruttogehalt. Das wäre als "angemessen" zu vertreten! Und wenn man in Verhandlungen mit etwas weniger einen Kompromiss fände, könnte das auch noch als "1. Schritt" in Ordnung sein. Das könnte man dann alle zwei Jahre neu verhandeln - mit einem klar bestimmten Verhandlungs"partner", der auch die entsprechenden Mittel zur Verfügung stellt, bzw. stellen kann, sei es durch eine zahlungsfähige Kundschaft oder durch entsprechende Fördermittel. Ersteres ist von Integrations- und AlphakursteilnehmerInnen wohl eher nicht zu erwarten...

Wer sich diesen Überlegungen so anschließen kann, möchte sich bitte bei mir mit Namen und E-Mailadresse melden. Bitte nur „Einverstanden!“ zum Betreff: „Einheitliche Forderungen“ schreiben. Auf dieser Grundlage möchte ich eine Verteilerliste aufbauen, die vielleicht bald DIE Lehrkräfte
(bundesweit) repräsentiert, um damit bessere Voraussetzung als bisher zu haben, bundesweit wirkungsvoller als bisher mit einheitlichem Forderungsprofil auftreten zu können, beispielsweise mit Demonstrationen, Arbeitsniederlegungen, Protest-Aktionen unterschiedlicher Art… Wir müssen endlich wissen, wer von den 22400 Lehrkräften (lt. de Maizière) bundesweit unter welchen Bedingungen den Beruf DaF/DaZ-Lehrkraft/Lehrkraft für Integrations- und Alpha-Kurse ausüben will.
Stephan Pabel bonner.offener.kreis@gmail.com

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