Initiative Bildung Prekär
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02.10.2014: an die Deutsche UNESCO-Kommission e.V. und die Internationale Arbeitsorganisation

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Beitrag  Admin Mo Nov 03, 2014 5:24 am

Datum: 02.10.2014

Deutsche UNESCO-Kommission e.V.
Colmantstraße 15, 53115 Bonn
sekretariat@unesco.de
z.Hd. Dr. Roland Bernecker, Generalsekretär
Webseite: http://www.unesco.de/sekretariat.html

Copy:
Internationale Arbeitsorganisation
Vertretung in Deutschland
E-mail: berlin@ilo.org

Copy:
650 Teachers for `German as a Second Language´



Appeal on the occasion of the World Teachers’ Day on 05 October 2014


Dear Mr. Bernecker,

20 years ago, 1994, the UNESCO and the ILO, the International Labour Organisation, proclaimed World Teachers’ Day. Even 30 years earlier, in the year 1964, a Charter for the Protection of Teachers was passed. Decades later thousands of teachers in Germany still do not enjoy most of these most basic rights.

This appeal intends to rouse! Germany’s poorest teachers hope for justice!

In Germany thousands of teachers work full-time without ever getting regular jobs. Instead of proper employment contracts they are paid like freelancers according to the number of lessons taught, year after year.

Yes, we are talking about teachers, even if it is hard to believe! Teachers who drag themselves to work being sick because they are not paid in case of illness. Not being formally employed they are not entitled to sick leave with full pay.

Sometimes they teach three shifts, each containing four to five lessons a days. They do it voluntarily because they are so-called “freelance teachers”, teaching German as a Foreign Language. If they do not seize every opportunity to teach and if they are not willing to teach 13 lessons per day they can not finance themselves, can not pay their rent and of course can not pay the social security contributions.

Without formal employment they do not enjoy any social benefits nor do they enjoy the benefits of labour protection. Particularly most of them are not granted a right to adequate annual vacation with full pay. Most teachers of this specific group, namely the teachers for German as a Foreign Language, get no paid holidays at all.

Many of these teachers are working more hours than the administrative employees. And yet they have no chance to get a regular job, not after a year and not in ten years’ time.

No anniversary, no participation, no Christmas bonus, no holiday pay, no protection against unfair dismissal is granted to them. “Stability of employment and security of tenure in the profession are essential in the interests of education as well as in that of the teacher and should be safeguarded” is one of the basic rights of teachers proclaimed in the Charter. However, almost everyone of the teachers working in adult education in Germany can be sacked at any time and no work council representative will try to help you.

Are teachers in adult education no teachers deserving proper rights? They teach German as a Foreign Language to immigrants and refugees, to people aged between 15 and 65. They teach basic history and politics. They give literacy courses to people who never attended school. They give a first orientation to refugees fleeing from war and destruction in their native countries. Integration is their profession every day. But who supports, who “integrates” them?

Who helps them when they are old? Who helps those teachers who have no right to a state pension?

Who integrates integration teachers into German society and helps them to fight against

social disintegration and old-age poverty and who helps them to get a minimum of social security?

Yours Respectfully

Georg Niedermüller
Marion Bergmann
Stephan Pabel
Aglaja Beyes
- Initiative Bildung Prekär -



Anlage: Quotes from the International Labour Organization concerning our problem. They call it "verschleierte Arbeitsverhältnisse":

(“Die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) ist eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen mit Hauptsitz in Genf. Sie ist zuständig für die Formulierung und Durchsetzung internationaler Arbeits- und Sozialstandards. Die weltweit geltenden Mindeststandards sollen die Rechte bei der Arbeit und damit menschenwürdige Arbeit für alle Menschen auf der Welt sicherstellen.”) http://www.ilo.org/berlin/lang--en/index.htm


Zitate aus: “Internationale Arbeitskonferenz, 101. Tagung, 2012”
Thema: “Atypische Formen der Beschäftigung, das Arbeitsverhältnis und Zugang zu den GPRA” (GPRA = “grundlegende Prinzipien und Rechte bei der Arbeit”)
Quelle: http://www.ilo.org/wcmsp5/groups/public/---ed_norm/---relconf/documents/meetingdocument/wcms_176785.pdf (S. 36 – 40)


“In bestimmten Fällen entsprechen diese Formen der selbständigen Erwerbstätigkeit zwar der Realität der in einer gegebenen Situation verrichteten Arbeit, Schwierigkeiten ergeben sich aber, wenn hinsichtlich des Vorliegens eines Arbeitsverhältnisses Unklarheit besteht und Arbeitsverhältnisse als selbständige Erwerbstätigkeit verschleiert werden, was zur Folge hat, dass die Beschäftigungsrechte der betreffenden Arbeitnehmer, einschließlich der GPRA, nicht ordnungsgemäß geschützt sind. Hier wie in anderen Fällen geht es darum, zwischen begründeten geschäftlichen Entscheidungen, im Interesse betrieblicher Erfordernisse auf solche Regelungen zurückzugreifen, und Fällen zu unterscheiden, in denen sie bewusst verwendet werden, um effektive Garantien der GPRA zu umgehen.

Mehrere globale Gewerkschaftsbünde haben in letzter Zeit den Sonderbeauftragten des Generalsekretärs für Menschenrechte und transnationale Unternehmen und sonstige Unternehmen auf diese Fragen angesprochen unter Hinweis darauf, dass die Verwendung von prekären vertraglichen Regelungen ein großes Hindernis für die Ausübung der grundlegenden Menschenrechte darstellt.

Neben der Missachtung des Grundsatzes des gleichen Entgelts für gleichwertige Arbeit werfen unterschiedliche Behandlung und unterschiedliche Chancen auf der Grundlage des Beschäftigungsstatus auch die Frage der indirekten Diskriminierung von Gruppen auf, die in atypischen Formen der Beschäftigung überrepräsentiert sind, wie Frauen, junge Menschen und Wanderarbeitnehmer.

Entsprechend den in der Empfehlung (Nr. 198) betreffend das Arbeitsverhältnis,2006, enthaltenen Leitlinien sind u.a. Maßnahmen getroffen worden, um die Unterscheidung zwischen Arbeitnehmern und Selbständigen zu klären und um verschleierte Arbeitsverhältnisse zu bekämpfen. In diesem Zusammenhang sind Kriterien zur Bestimmung des Vorliegens eines Arbeitsverhältnisses festgesetzt worden, spezifische Gremien eingerichtet worden, um allgemeine Empfehlungen herauszugeben und Streitigkeiten beizulegen, und Arbeitsaufsichtskampagnen durchgeführt worden, um die Praxis der Scheinselbständigkeit in manchen Sektoren zu beenden. Sicherzustellen, dass Beschäftigte, die im Rahmen eines Arbeitsverhältnisses tätig sind, als Arbeitnehmer anerkannt werden, ist eine Voraussetzung für die Gewährleistung des effektiven Zugangs zur Vereinigungsfreiheit und zu Kollektivverhandlung, wie auch die ausdrückliche Anerkennung des Rechts von echten Selbständigen, Gewerkschaften beizutreten, eigene Vertretungsorganisationen zu gründen und Kollektivverhandlungen zu führen.

Viele Länder verfolgen einen doppelten Ansatz zu atypischen Formen der Beschäftigung, indem sie erstens sicherstellen, dass die Inanspruchnahme solcher Regelungen gerechtfertigt ist, beispielsweise durch eine Garantie, dass Kurzzeitverträge nur für Aufgaben verwendet werden, die vorübergehender Natur sind, und indem sie zweitens anerkennen, dass atypisch Beschäftigte Anspruch auf die gleichen oder vergleichbare Beschäftigungsbedingungen haben wie Stammkräfte, die die gleichen oder vergleichbare Aufgaben verrichten, einschließlich der Leistungen, die in sektoralen oder betrieblichen Kollektivvereinbarungen vorgesehen sind. In solchen Fällen verstärken sich die Grundsätze der Gleichbehandlung und die Förderung von Kollektivverhandlungen gegenseitig. Diese Maßnahmen können sich auch dahingehend auswirken, dass der Missbrauch von atypischen Formen der Beschäftigung für gewerkschaftsfeindliche Zwecke verhindert wird. Diesbezüglich sei angemerkt, dass mehrere Länder in letzter Zeit den Beschäftigungsstatus in den Katalog der verbotenen Diskriminierungsgründe aufgenommen haben.”

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